12. Verleihung des Bürgerpreises "Goldener Konrad"
"Goldener Konrad" 2013 geht an Silvia Kittel
Zum zwölften Mal zeichnete der Bürgerverein eine Person aus, der sich durch großes ehrenamtliches Engagement um die Allgemeinheit verdient gemacht hat. Im Rahmen eines großen Fest- und Tanzabends wurde dieses Ereignis natürlich gebührend gefeiert.
Charlotte Großmann, die Erste Vorsitzende des Bürgervereins, freute sich über den guten Besuch der "Konradverleihung" und hieß alle Gäste und Ehrengäste herzlich willkommen. Sie dankte allen Sponsoren und Helfern, die durch ihre Großzügigkeit und Tatkraft eine solche Veranstaltung möglich machen. Mit Wehmut erklärte sie, dass die diesjährige Verleihung des "Goldenen Konrad" vorläufig die letzte in dieser Form sein werde.
Zum einen gebe es keine Vorschläge mehr - zum anderen gehen auch die Spender aus. Den diesjährigen "Konrad" übernahm der Bürgerverein. "Ob wir die Veranstaltung dann in ein paar Jahren wieder Aufleben lassen, vielleicht in anderer Form oder zukünftig etwas ganz anderes machen, darüber werden wir nachdenken." Das soll jedoch nicht die Freude verderben, vielmehr bat sie darum, die diesjährige Preisträgerin zu ehren und hoch leben zu lassen. Sie bat die Vorjahrespreisträgerin Marianne Hofmann-Spatz um die Laudatio auf die neue Preisträgerin.
Die Laudatio:
Ihre Verdienste bestehen, auf den Punkt gebracht, darin, dass sie ihren Mitmenschen etwas Gutes tut, dass sie Menschen aller Altersschichten Wissen, Orientierung und Tugenden vermittelt. Sie setzt sich ein für die Allgemeinheit und nimmt Entbehrungen in Kauf. Das ist eine Eigenschaft, die immer seltener wird. Sie hat mit höchsten Tugenden zu tun, die es gibt: mit Uneigennützigkeit, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Nächstenliebe.
Die Frau, die der Bürgerverein heute für ihren nichtalltäglichen Einsatz ehrt, ist eine Ur-Konradsreutherin. Sie ging hier zur Schule, absolvierte dann das Gymnasium wo sie das Abitur ablegte. Nach dem Studium für das Lehramt an Hauptschulen war sie zunächst in der Region Selb/Wunsiedel im Einsatz. Im Jahr 1971 begann sie ihre Tätigkeit als Lehrerin in Konradsreuth. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2007 vermittelte sie Hunderten von Kindern das Rüstzeug fürs Leben, lehrte ihren Schützlingen nicht das Rechnen, Schreiben und Lesen – sie brachte ihnen auch humane Eigenschaften wie Fröhlichkeit, Freundschaftsgeist und Friedfertigkeit bei.
Im Jahr 1978 wurde sie als erste Frau in den Gemeinderat gewählte, sie blieb dem Gremium sage und schreibe 30 Jahre verbunden. Seit 1979 engagiert sie sich im Vorstand der Arbeiter-Wohlfahrt Konradsreuth. Seit 1999 als erste Vorsitzende, organisierte tatkräftig Erholungsmaßnahmen für Kinder und Senioren.
Von 1986 an kümmerte sie sich an vorderster Front um die kostenlose Hausaufgabenhilfe an der Volksschule. Und von 1994 bis 2003 setzte sie sich mit großem Engagement für die Mittagsbetreuung mit zwei Beschäftigten ein. Zusätzlich trieb sie die Seniorenarbeit in der Gemeinde voran. Seit 1998 organisiert sie mit der Arbeiterwohlfahrt gesellige Veranstaltungen mit Vorträgen, Spiele-Nachmittagen, Essen und Halbtagesfahrten, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem VdK. Für diese Frau gilt: Wenn sie etwas anpackt, denkt sie immer zuerst an die anderen, nicht an sich. Diese Frau hat neben ihrer beruflichen Tätigkeit immer wieder dazu beigetragen, dass verschiedene Bevölkerungsgruppen in unserer Heimatgemeinde zusammengeführt wurden. Sie hat sich vorbildlich für die Eingliederung von Migrantenkindern und deren Familien eingesetzt. Stets war es ihr Anliegen, sich als Kommunalpolitikerin für das Gemeinwohl und für das höchste Wohl einzusetzen das es gibt: für die Demokratie und für einen funktionierenden Sozial- und Rechtsstaat.
Das Handeln dieser Frau zeugt von Selbstlosigkeit, hohem sozialem Engagement und von Liebe zu den Menschen. Ohne Bürger und Bürgerinnen wie sie wären unser Gemeinwesen und unsere Gemeinde um vieles ärmer.
Der Bürgerpreis "Goldener Konrad 2013" geht an: Silvia Kittel.
Die neue Preisträgerin des "Goldenen Konrad" 2013 bedankte sich beim Bürgerverein für die Auszeichnung und sagte: "Ich nehme diesen Preis stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Menschen entgegen". Das Preisgeld in Höhe von 250 Euro spendete sie postwendend jeweils zur Hälfte zu Gunsten der Mittagsbetreuung und dem Projekt "Deutsch für Ausländer."
Landrat Bernd Hering gratulierte der Preisträgerin und lobte ihr großes ehrenamtliches Engagement hervor. An den Bürgerverein gewandt sagte er: "Das ist eine tolle Sache was hier getan wird." Hering erklärte spontan den nächsten "Konrad" würde er spendieren." Ebenso begeistert zeigte sich Bürgermeister Matthias Döhla, er würde den übernächsten Konrad übernehmen. Seine Glückwünsche und sein Dank kamen von Seiten der Gemeinde als auch persönlich. Er sagte: "Du hast es wirklich verdient!" Döhla lobte in diesem Zusammenhang alle ehrenamtlich Tätigen, "dadurch werde sehr viel Geld gespart."
Nach der feierlichen Vergabe des "Goldenen Konrad" sorgte die Band "Pina Colada" unter anderem mit Fetenschlagern der 70er und Kultsongs der 80er bis tief in die Nacht hinein für tolle Stimmung und eine volle Tanzfläche.
Text und Fotos: Kordula Rödel